Ein Gastartikel von Allegra Bob
Allegra Bob ist Texterin für menschliches Marketing. Sie unterstützt Soloselbstständige, die ihre Traumkundschaft entspannt, empathisch und effizient ansprechen wollen. Ohne Druck, Angst und Dummgebabbel. Schau gerne mal auf ihrer Website, ihrem Newsletter und ihrem LinkedIn-Profil vorbei!
Kundschaft gewinnen – das ist für uns Selbstständige eine der wichtigsten Aufgaben. Besonders angenehm wäre es da doch, wenn das langfristig möglichst automatisch läuft und du nicht 24/7 vor der Kamera herumtanzen musst, oder? Das wünsche ich mir zumindest – und schreibe diesen Gastartikel für dich, wenn es dir ähnlich geht.
Du erfährst darin:
wie menschliches Marketing aussehen kann
welche 5 Faktoren dabei eine besondere Rolle spielen
mit welchen Kanälen du deine Kundschaft nachhaltig und entspannt erreichen kannst
Legen wir los! 😊
Was ist menschliches Marketing?
Ich finde es im Marketing wichtig und hilfreich, zwei Seiten zu betrachten: Es gibt dich und deine Traumkundschaft. Und für beide Seiten kannst du dein Marketing menschlich gestalten.
Bezogen auf dich heißt das: Du handelst im Einklang mit deinen Werten, Bedürfnissen, Zielen, Ressourcen. Du tust, was du wirklich möchtest und was dir gut tut!
Menschliches Marketing für deine Traumkundschaft zu machen, bedeutet zusätzlich: Du entscheidest dich bewusst für (und gegen) bestimmte Methoden, Strategien, Formulierungen.
Wie das beides zusammen genau aussehen kann, sehen wir uns jetzt an.
5 Faktoren für menschliches Marketing
1. Deine Werte kennen und leben
Was sind eigentlich deine Werte? Und wie kannst du sie in deiner Selbstständigkeit und deinem Marketing leben? Das sind für mich ganz zentrale Fragen, um auch die richtige Kundschaft zu gewinnen.
Ist dir Empathie wichtig? Dann liegt es nahe, Interessierte mitfühlend anzusprechen, statt noch Salz in die Wunde zu streuen.
Ist es die Familie? Dann können nachhaltige Marketingkanäle statt bspw. Instagram und TikTok das Richtige für dich sein (weil du keine Zeit hast, viel online zu sein).
Und deine Werte zeigen dir nicht nur die Richtung, wie du dein Marketing menschlich für dich aufstellen kannst: Du kannst sie genauso selbst zum Inhalt deines Marketings machen und dich darüber positionieren. Etwa, wenn dir Nachhaltigkeit am Herzen liegt und du passende Unternehmen ansprechen willst. Oder so wie ich mit menschlichem Marketing. Ich thematisiere diese Ausrichtung – und ziehe so genau die Menschen an, die sich damit identifizieren können.
Wenn du weißt, was dir im Leben wichtig ist und wofür du einstehen willst, kannst du den nächsten Schritt gehen …
2. Die passende Strategie aufsetzen
„Strategie“ ist ein großes Wort – lass dich davon nicht erschrecken. Ich meine damit einfach einen Fahrplan, der dir hilft,
die für dich passenden Inhalte
auf den für dich passenden Kanälen
in einer für dich passenden Frequenz zu veröffentlichen.
Frag dich mal: Wie viel Zeit hast du realistisch jede Woche und jeden Monat für dein Marketing? Wann und wo willst du welche Inhalte veröffentlichen?
Ich poste z. B. dienstags und freitags auf LinkedIn, schreibe jeden zweiten Montag einen Newsletter und blogge einmal im Monat donnerstags. Für all das plane ich mir Zeit zur Konzeptionierung, zum Schreiben, Überarbeiten, Posten und Analysieren ein. Thematisch im Einklang mit den Zielen meiner Monatsplanung.
Ein Beispiel: Im nächsten Monat möchte ich v. a. meinen Online-Kurs „LinkedIn-Liebe“ verkaufen. Dann überlege ich mir verschiedene Formate für meine verschiedenen Kanäle: Auf LinkedIn teile ich kurze Tipps, die ich im Kurs gebe („3 Bausteine für deinen Infotext“) oder häufige Fragen der Teilnehmenden. Im Newsletter Testimonials. Und auf meinem Blog veröffentliche ich einen Artikel zum Thema „Meine 7 größten Learnings auf LinkedIn“ – mit Hinweis auf den Kurs am Ende.
Klingt nach Aufwand – aber ich kann dir sagen: Es erleichtert dir den Alltag enorm, das so (und auch im Einklang mit deinen Werten und Bedürfnissen) zu planen! Denn langfristig regelmäßig Content zu erstellen, kann ganz schön herausfordern. Apropos …
3. Content erstellen
Was rede ich da eigentlich von „Content“? Damit meine ich nützliche Inhalte, die du bereitstellst und die Interessierte zu dir finden lassen. Weil sie selbst aktiv nach Ideen, Tipps oder auch schon einem Produkt suchen. Sie können sich dann durch deine Texte lesen, dich kennenlernen (deine Werte, Persönlichkeit, Expertise …), Vertrauen aufbauen. Und dann entscheiden, ob sie mit dir arbeiten wollen. Ganz anders also als Kaltakquise, bei der du Angst hast, zu nerven!
Content Marketing ist für mich daher DAS Mittel der Wahl, um deine Traumkundschaft nachhaltig, empathisch und entspannt anzusprechen. Du kannst es angenehm für dich und für die Menschen, die von dir lesen, gestalten. Wie genau? Das sehen wir uns jetzt an.
4. Auf die richtige Tonalität achten
Kennst du diese Überschriften, Hooks (Texteinstiege) oder Betreffzeilen, die einfach nur Clickbait sind? Die vielleicht sogar Druck machen? „Nur noch kurze Zeit!“, „Das musst du jetzt wissen!“, „Machst du auch diesen fatalen Fehler?“ … Ich könnte hier noch lange zitieren, was ich schon alles gelesen habe.
Ja, du hast nicht viel Zeit und Raum, um die Aufmerksamkeit deiner Traumkundschaft zu gewinnen. Aber muss es wirklich so sein? Fühlst du dich selbst damit wohl? Und denkst du, dein Gegenüber tut es?
Für menschliches Marketing finde ich es wichtig, bewusst zu reflektieren, wie du dich ausdrückst und was du damit auslöst. Du kannst entscheiden:
ob du FOMO (Fear of Missing Out) oder Freude erzeugen willst
negative oder positive Formulierungen benutzt („Mach nicht diesen Fehler!“ oder „Ich kann dir X empfehlen“)
Dinge versprichst, die du nicht halten kannst („10 K im Monat!“) oder zeigst, was möglich ist („Glaubenssätze rund ums liebe Geld aufdecken und positiv verändern“)
sogenannte „Pain Points“ sensibel ansprichst („Vielleicht kennst du das auch …“) oder mit dem Holzhammer („Du hast schon wieder über die Feiertage zugenommen …“)
häufig das generische Maskulinum nutzt oder dir Formulierungen überlegst, die alle ansprechen (das geht auch ganz natürlich und unauffällig, ohne Sonderzeichen)
Genauso kannst du entscheiden, ob du Methoden wie künstliche Verknappung („Du kannst den Kurs nur noch heute kaufen, obwohl es ein kompletter Selbstlernkurs ist!“) nutzt. Das mag bei einem Launch wunderbar funktionieren – ob es dir dauerhaft das Vertrauen deiner Traumkundschaft bringt, stelle ich mal ganz kühn infrage.
Ich bin jedenfalls sicher: Du findest eine Ansprache, mit der du dich genauso wohlfühlst wie deine Zielgruppe! 😊
5. Routinen & Tools, mit denen du Zeit und Mühe sparst
Ich sagte es schon unter Faktor Nr. 2: Regelmäßiges Content Marketing kann ganz schön herausfordern. Damit dir das trotzdem gelingt – und auch noch effizient –, hier einige Tipps:
Setz dir feste Zeiten (gerne auch mit Timer), wenn du auf Social Media gehst.
Nutze Checklisten und Vorlagen für Postings, Newsletter und Co. (zum Beispiel in Canva oder deinem E-Mail-Marketing-Tool).
Ein Redaktionsplan oder zumindest eine Themensammlung (zum Beispiel in Trello oder Asana) hilft dir, immer Inhalte parat zu haben. Dort kannst du auch direkt Ideen aufschreiben, wenn sie dir in den Kopf kommen.
Genauso lohnt sich eine Sammlung mit Bildern von dir, auf die du immer schnell zurückgreifen kannst (dafür empfiehlt sich auch mal ein Fototermin).
Du kannst deinen Content recyceln, indem du aus einem Blogartikel mehrere Postings machst. Oder einen LinkedIn-Beitrag für Instagram aufbereitest. Oder nach einiger Zeit einen Post noch einmal aus einer neuen Perspektive beleuchtest, mit einer Story verknüpfst oder Ähnliches.
Wo wir schon bei verschiedenen Kanälen sind …
Beispiele für nachhaltige Marketing-Kanäle
Marketing-Kanäle gibt’s viele – alle bespielen kannst und musst du auch gar nicht. Triff lieber eine kluge Auswahl und erinnere dich an deine Werte: Was ist dir wichtig?
Vielleicht helfen dir auch Fragen wie:
Was sind deine Stärken?
Wann bist du voll in deinem Element?
Was macht dir richtig Spaß (und was nicht)?
Womit fühlst du dich wohl (und womit nicht)?
Bist du z. B. eher intro- oder extrovertiert?
Genauso ist es wichtig, auf welchen Kanälen sich deine Traumkundschaft aufhält. Da findest du sicher die passende Lösung, mit der du deine Stärken und Bedürfnisse in Einklang bringst!
Wenn dich eine nachhaltige, effiziente, entspannte Strategie interessiert, empfehle ich dir die folgenden Kanäle:
Für Pinterest bin ich keine Expertin – da wendest du dich am besten an Lilli. 😉 Ich weiß aber, dass Pinterest eine wunderbare Möglichkeit ist, über deine Inhalte gefunden zu werden, wenn Menschen nach Inspirationen und Ideen suchen. Ohne dass du selbst die ganze Zeit online bist!
Blog
Genauso verhält es sich bei einem Blog: Interessierte recherchieren via Google oder auch Pinterest nach einem Problem oder dessen Lösung. Behandelst du genau das in einem Blogartikel, können sie ihn finden, lesen, mehr über dich und deine Arbeit erfahren und vor allem: Vertrauen aufbauen. Auch das funktioniert nachhaltig: Mit „Evergreen Content“ (also Inhalten, die zeitlos relevant sind), kannst du über Jahre hinweg ranken!
Newsletter
Auch mit einer E-Mail-Liste kannst du langfristig wachsen und mit einer Mail eine Menge Menschen erreichen. Und wenn du jetzt denkst: „Aaahh, keine Verkaufsmails bitte!“, sei beruhigt: Du kannst einen Newsletter auch wie einen Brief an eine gute Freundin schreiben. Eine Beziehung aufbauen. Und Verkäufe menschlich gestalten. (Du erinnerst dich an Faktor Nr. 4: Du hast die Wahl, wie du formulierst.)
Eine Social-Media-Plattform unter nachhaltigen Kanälen? Haha! Tatsächlich ist das kein Witz: Ja, wenn du regelmäßig (sagen wir 2x die Woche) auf LinkedIn postest, kostet dich das Zeit und Aufwand. Allerdings entscheidest du auch hier, wie viel. Und Beiträge auf LinkedIn überleben erstaunlich lange! Oft reagieren nach Wochen und teilweise Monaten noch Menschen auf einen Beitrag von mir. Es fällt nicht auf, wenn ich mal zwei Wochen im Urlaub bin. Wie sagte so schön eine andere Texterin zu mir: „Ich sehe jeden Tag einen neuen Post von dir!“ Ziemlich cool dafür, dass ich nur dienstags und freitags poste. 😄
LinkedIn kann dir auch helfen, etwas schneller zu wachsen (wenn du das möchtest). Denn ein Blog braucht bspw. einfach einige Monate, bis du Ergebnisse siehst. Daher kombiniere ich gerne beides – einen Blog für längeren, nachhaltigen Evergreen Content, LinkedIn für kürzere Beiträge (in denen ich genauso meine Artikel teilen und recyceln kann).
Ich höre auch regelmäßig von anderen Selbstständigen: „LinkedIn ist so viel angenehmer als Insta!“ Kann ich selbst nicht beurteilen, weil ich nie auf Insta war. Aber ich kann bestätigen, dass der Austausch auf LinkedIn unheimlich wertvoll und wertschätzend ist. Und wenn du nicht selbst postest, kannst du auch mit Kommentaren bei anderen deine Sichtbarkeit erhöhen.
Fazit
Über menschliches Marketing, das mit deinen Bedürfnissen und Werten genauso im Einklang ist wie mit denen deiner Traumkundschaft, kannst du wunderbar nachhaltig, empathisch und entspannt sichtbar werden. Die 5 Faktoren, die du dir dafür besonders ansehen kannst:
Mach dir deine Werte bewusst und richte dein Marketing an ihnen aus (und kommuniziere sie auch gerne darüber).
Überlege dir einen passenden Fahrplan: Was möchtest du wann und wo veröffentlichen? Was passt zu deinen Werten, Ressourcen und Zielen?
Erstelle hilfreichen Content für deine Traumkundschaft. Was interessiert und bewegt sie? So kommen sie von selbst zu dir.
Reflektiere beim Schreiben, wie du formulierst und welche Strategien du verwendest. Möchtest du selbst auch so angesprochen werden?
Nutze kleine Helferlein wie Vorlagen, Themen- und Bildersammlungen oder Content Recycling, um dranzubleiben – und das entspannt und effizient.
Ich hoffe, damit konnte ich dir etwas helfen, dein Marketing bewusster, nachhaltiger, menschlicher zu gestalten! Und denk immer daran: Es gibt nicht den einen Weg. Nur deinen.
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